Im Mai ist zwar im Weinberg keine Ruh,
doch es geht draußen etwas ruhiger zu.
Nun muss man nicht ständig im Weinberg sein,
nun kümmert man sich wieder
um den letzt jährigen Wein.
Viel Pflege und Arbeit machte schon das edle Nass
und liegt nun, klar filtriert, reifend im Fass.
Jedes “Weinkind” wurde bestens versorgt,
jetzt wird es auf Flaschen gefüllt
und wohl verkorkt.
Jeder Wein wird nun analysiert,
bevor man ihn zur Prüfung vorführt.
Macht beim Probieren der Wein keinen “Kummer”,
dann erhält er gleich seine Prüfungsnummer.
Nach dem Etikettieren steht der Wein nun zum Kauf,
die Bürokratie braucht halt ihren Lauf.
Und geht der Winzer schon im Weinberg,
ist er nicht dumm, 17 mal das Jahr hindurch
um jeden Weinstock herum.
So sind es genau so viele Arbeitsstufen beim Wein,
dann erst schenkt man ihn ins Glas Dir ein.
Nach der Füllung auf die Flasche,
die Prüfungsnummer in der “Tasche”,
braucht der Wein 4 – 5 Wochen ihm zum Wohle,
um sich vom Abfüllvorgang zu erhole’.
Dann ist der Wein bereit zum Proben,
zum Trinken, Genießen und zum loben.
Begleitet uns bei guten Speisen,
im Handgepäck dabei beim Reisen.
Entspannt uns, wenn wir mal geschlaucht,
bei Seelenschmerz wird er gebraucht.
Freunde finden leichter sich beim Weingenießen,
Weingenießer lassen sich nicht leicht verdrießen.
Wein macht Menschen frei und froh,
das stand schon in der Bibel so.
Wein wirkt anders als Schnaps und Bier,
Wein ist ein Lebenselixier.
Hält Herz und Kreislauf gut in Schwung,
mit Wein bleibt man im Alter jung.
Geistige Fähigkeiten der Wein verstärkt,
das hat auch Goethe schon gemerkt.
Zitiere seine Wort hier:
“Andere verschlafen ihren Rausch,
meiner steht auf dem Papier”.
Das alles begeistert mich Winzer halt beim Wein,
deshalb soll er meine beste Empfehlung sein.
Und wer meine Empfehlung ernst genommen,
bei der ist selbst im Winter der Mai gekommen.
Edmund Becker